Humane Schule - Schöner Traum oder Notwendigkeit?

In der Süddeutschen Zeitung vom 19. Januar 2023 entwerfen Kinder ihre Superheldinnen und Superhelden für die Lösung der aktuellen Herausforderungen:

Der „Idiotenbekämpfer kämpft gegen bekloppte Leute wie ...“

Der Erfinder des Zeitstopper-Helden“ erklärt sehr einleuchtend: „Ich soll immer alles schnell machen. Zieh dich an, räum das Zimmer auf, mach dich fürs Bett fertig … Ich will aber nicht so schnell sein. Mein Held hält die Zeit an, solange ich will. Wenn ich mit meinen Sachen fertig bin, läuft die Zeit weiter.“

 

Das alles kann man belächeln als Unsinn, als Träumerei, als Kinderkram, ….

Man kann aber auch innehalten, erschrecken, nachdenken und sich bewusst werden, wie wichtig es bei Erziehung und Bildung ist, jedes einzelne Kind mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten wahrzunehmen und in seiner Entwicklung zu unterstützen.

Nur Menschen, die sich in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen und respektiert fühlen, werden in der Lage sein, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen und eine friedliche, die natürlichen Ressourcen schonende Gesellschaft aufzubauen.

 

Daher streben wir als AHS ein Schulsystem an, das Menschen ertüchtigt, diese Herausforderungen zu meistern.

Wir fordern:

·         „eine inklusive Schule mit ermutigenden Formen der Lernentwicklungs-Rückmeldungen“

·         „eine Schule, die sich dem Umfeld öffnet, als Lern- und Lebensraum für alle Beteiligten von diesen gestaltet wird, wo Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene lernen können, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen“

 

In einer nach diesen Kriterien gestalteten Schule lernen Kinder von Anfang an, Unterschiede in der menschlichen Entwicklung zu sehen, zu respektieren und wertschätzend damit umzugehen. Sie lernen der Neigung zu widerstehen, sich auf Kosten anderer zu profilieren und andere auszugrenzen und sie erfahren nicht, wie es sich anfühlt selbst ausgegrenzt zu werden.

 

Wer zukünftige Generationen befähigen möchte, die sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen friedlich global zu bewältigen, muss Kindern ein Umfeld bieten, in dem sie eine starke Persönlichkeit entwickeln können, die Fakten sachlich einordnen kann, Kontroversen friedlich bearbeitet und bereit ist, Verantwortung für ihr Umfeld zu übernehmen.

 

Eigentlich ist das alles schon längst und oft gesagt. Aber auch wenn es an vielen Orten Schulen gibt, die sich in diesem Sinne auf den Weg gemacht haben, zeigen die aktuellen Ereignisse, dass es höchste Zeit für einen grundlegenden und umfassenden Wandel pädagogischen Denkens und Handelns geworden ist.