Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention an unseren Schulen ist derzeit noch mit zahlreichen Unzulänglichkeiten behaftet. Sie reichen von Defiziten in der Lehrerbildung über personelle Engpässe an den Schulen bis hin zum Festhalten an einem inklusionsfeindlichen Notensystem. Die Aktion Humane Schule hat die inklusive Schule von Anfang an zu einem Schwerpunktthema ihrer bildungspolitischen Arbeit gemacht. Sie begrüßt deshalb, dass sich jetzt in Nordrhein-Westfalen ein Bündnis für inklusive Bildung zusammengefunden hat, das sich gemeinsam hinter die Idee einer inklusiven Schule stellt und in dem Behindertenverbände, Elterninitiativen und Bildungsorganisationen mitarbeiten. Zu Recht weist das Bündnis darauf hin, dass die pädagogische Inklusion nur gelingen kann, wenn die beteiligten Schulen mit den entsprechenden personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet werden. Darüber hinaus ist den Initiatoren beizupflichten, wenn sie auf einen Rückbau der Förderschulen drängen. Denn: „Im Gegenzug zu dem in Zahl und Qualität steigenden Angebot an inklusiver Bildung sind Förderschulen abzubauen. Das Parallelsystem von Regel- und Förderschulen kann nicht von Dauer sein.“ Deshalb sollte sich niemand damit abfinden, wenn die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf immer weiter steigt – und wenn diese Entwicklung nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in vielen anderen Ländern zu beobachten ist.